Fleischkompass Vol. 6
Wann wurde das Schwein zum wichtigsten Fleisch-Nutztier?
A ls Wildtierbeute wird das Schwein seit Urzeiten gejagt. Vor etwa 10.000 Jahren domestizierten die sesshaft werdenden Menschen das Hausschwein: Kopf und Gehirn wurden kleiner, Rüssel und Beine kürzer, der Körper dafür länger und breiter. Im Zuge der Vorliebe für Schinken züchteten die Römer ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. Schweine mit immer größeren Hinterbeinen. Auch die Blut- und Bratwürste standen hoch im Kurs. Der Hauptgrund für die ungebrochene Beliebtheit von Schweinefleisch ist seine vergleichsweise einfache und kostengünstige Erzeugung. Die Tiere sind Allesfresser, können in Ställen gehalten werden – und für Nachschub sorgen die Schweine fleißig selbst: Früher konnte jede Sau zweimal pro Jahr zwischen sechs und zehn Ferkel werfen, heute sind es bis zu 14. Kein Wunder, dass Schweine noch immer als Glückssymbole gelten und wir unser Kleingeld nicht in Rinder- oder Hammel-Figuren sammeln, sondern im Sparschwein.
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